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Überblick zum Thema Sprache/n

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Die folgenden kurzen Ausführungen können keinesfalls umfassend sein. Sie sind vor allem der Notwendigkeit geschuldet, einen ersten Zugang zu dem neuen Phänomen Mehrsprachigkeit im deutschen Sprachraum zu ermöglichen.

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Der Gegenstand Sprache ist überaus komplex und facettenreich. Es gibt objektive Gegebenheiten, eben die unterschiedlichen Sprachen auf der Erde. Man kann sie benennen, zählen und beschreiben. Dazu kommen die sozio-kulturellen Faktoren der Sprachgemeinschaften und die individuell-subjektiven der Personen. Diese sind unter den Aspekten der Entwicklung und Bewertung zu betrachten (Phylo- und Ontogenese).

Sprachwissenschaftler führen ca. 6000 bis 7000 Einzelsprachen auf. Genau lässt sich die Zahl nicht bestimmen. Das hängt mit den fließenden Übergängen von Dialekten zu Sprachen zusammen, die eine eindeutige Kategorisierung erschweren.

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Sprachen verfügen zum Teil über gemeinsame Charakteristika in ihrer Struktur. Zudem gibt es Gemeinsamkeiten im Wortschatz, die zumeist auf Sprachkontakte zurückgehen. Beim Wortschatz ist insbesondere jeweils die Form und die Bedeutung zu unterscheiden.

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Die Verteilung der Sprachen auf der Erde ist im Großen und Ganzen fest. Dabei sind sehr viele verschiedene Konstellationen zu erkennen. Unter dem historischen Aspekt erforschte man den Gang ihrer Entwicklung im Zusammenhang mit den jeweiligen Sprachgemeinschaften. Die Macht einer Sprache im Weltmaßstab hängt mit der politischen Bedeutung ihrer in Nationalstaaten organisierten Sprecher zusammen. So hat sich durch die dominierende Rolle des ehemaligen britischen Empires die englische Sprache weltweit verbreitet.

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Durch vergleichende Betrachtung der gegenwärtigen Sprachen und schriftlicher Zeugnisse aus früheren Jahrhunderten hat die historische Sprachwissenschaft Sprachfamilien und Sprachtypen identifizieren können. Dabei wurden verschiedene Ebenen sprachlicher Realisierungsformen erfasst. Die moderne Linguistik berücksichtigt zudem auch die sozialen und psychischen Faktoren des Sprachgebrauchs. Bezüglich der strukturellen Aspekte der einzelnen Sprachen unterscheidet man

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1. Die Phonetik, das Lautliche

2. Die Semantik, die Bedeutung, vor allem im Wort

3. Die Syntax, die Ebene der Satzbildung

4. Die Morphologie, die Formenlehre

Die Punkte drei und vier enthalten das, was man allgemein unter „Grammatik“ versteht. Dazu kommt

5. die Textebene und die jeweilige Ausdrucksart als mündlich bzw. schriftliche Sprachverwendung.

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